Bild und Zeit
Exegetische, hermeneutische und systematisch-theologische Untersuchungen zur Bildlichkeit religiöser Repräsentationsformen
DFG-gefördertes Projekt
Laufzeit: 2011-2014

Mose und der brennende Dornbusch. "Loca sancta"-Ikone des 12. (13.?) Jahrhunderts, Katharinenkloster, Sinai
In bildwissenschaftlichen Diskursen spielen theologische Themen (vom Bilderverbot über die Christologie und Abendmahlslehre bis hin zur Konkurrenz von Wort und Bild) eine zentrale Rolle, ohne dass die evangelische Theologie diese Herausforderung angemessen aufgenommen hätte. Untersuchungen zur Eigenart und zu den Spielräumen bildlicher Repräsentation sowie zum Verhältnis von Imagination und Ikonizität bieten zugleich die Chance, die für das Selbstverständnis evangelischer Theologie besondere Beziehung zwischen Exegese und Systematik, zwischen biblischem Text und gegenwärtiger Theologie, neu zur Geltung zu bringen. Das gemeinsam mit Kollegen der Systematischen Theologie (Michael Moxter, Hamburg und Philipp Stoellger, Rostock) verantwortete Projekt führt Studien zur Bildsprache biblischer Texte, Untersuchungen zu den Transformationsprozessen zwischen Bildern, Metaphern sowie metaphorologische und medientheoretische Arbeiten der Systematischen Theologie zusammen. Das bildtheoretische Interesse konzentriert sich auf (häufig vernachlässigte) Beziehungen zwischen Bild und Zeit: Präsenz und Repräsentation, Simultaneität und Diachronie markieren Leitdifferenzen, unter denen die evangelische Theologie Fragen des „iconic turn“ aus ihrer Perspektive aufgreift.
Projektleitung: Prof. Dr. Friedhelm Hartenstein
Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Elisabeth Kühn