Entzogene Bilder
Die Sinaitheophanie zwischen Bilderverbot und Bilderstiftung (Ex 19-24 und Ex 32-34). Tagung des DFG-Projekts Bild und Zeit
09.11.2012 – 10.11.2012
Die Tagung fragt angesichts der starken Bedeutung des Bilderthemas in der Sinaiperikope (zu der als nötiger „Vortext“ Ex 3-4 mit der Offenbarung am Dornbusch zu rechnen ist), wie sich hier die Abgrenzung gegenüber visuellen Repräsentationen JHWHs zu den vielfältigen visuellen Begleitumständen seiner Präsenz am Gottesberg verhält: Insbesondere versucht sie im Licht des „iconic turn“ die Frage nach der bildhermeneutischen Relevanz der Spannung zwischen manifesten und entzogenen Elementen der narrativ vermittelten Gottesvorstellung zu diskutieren. Dabei sollen exegetische, rezeptionsgeschichtliche und systematisch-hermeneutische Gesichtspunkte eine breit gefächerte Debatte über die Frage nach Bild und Zeit in jüdischer und christlicher Tradition ermöglichen.
Programm
Freitag, den 9. November 2012
14.30 Ankommen bei Kaffee und Kuchen
15.00 Begrüßung
15.15 Zur Einführung Prof. Dr. Friedhelm Hartenstein, München: „Der vom Sinai“ – Atopie und Topologie der Theophanie JHWHs als bildhermeneutische Herausforderung
16.15 Prof. Dr. Helmut Utzschneider, Neuendettelsau: „Ich will hingehen und die wundersame Erscheinung
besehen...“ (Ex 3,3). Überlegungen zur narrativen Inszenierung Gottes im Buch Exodus
17.45 Kaffeepause
18.15 Prof. Dr. Evangelia Dafni, Thessaloniki: Gottesschau im griechischen Pentateuch
Samstag, den 10. November 2012
8.30 Prof. Dr. Marianne Grohmann, Wien: Gottes Unsichtbarkeit (Ex 33,17-23) und Moses Enthüllungen (Ex 34,33-35) in jüdischen Auslegungen
10.00 Kaffeepause
10.30 Prof. Dr. Samuel Vollenweider, Zürich: Metamorphose in die Herrlichkeitsgestalt des Gekreuzigten – zum
Stellenwert der Sinaitheophanie in 2Kor 3 und im Johannesprolog
12.00 Mittagessen
13.30 Prof. Dr. Johann Anselm Steiger, Hamburg: Revelatio abscondita seu absconditas revelata. Zur bildhermeneutischen Relevanz der Anthropomorphie Gottes in der lutherischen Theologie der Barockzeit
15.00 Kaffeepause
15.30 Prof. Dr. Heinrich Assel, Greifswald: „Im innersten Heiligtum der göttlichen Wahrheit ... erblickt so
der Mensch nichts andres als ein Antlitz gleich dem eigenen.“ (F. Rosenzweig). Tod (Jesu) als erhabenes Bild und imaginärer Name
17.00 − 18.00 Abschlussdiskussion
Tagungsort
Evang.-Luth. Kirchengemeinde St. Markus
Gabelsbergerstraße 6, 80333 München
- neben der Pinakothek der Moderne
Tram 27 Pinakotheken,
U 6 Odeonsplatz,
Bus Museumslinie 100 Amalienstraße
Tagungsleitung
Prof. Dr. Friedhelm Hartenstein
Organisation
Susanne Schleeger, Sekretariat
Elisabeth Kühn, wiss. Mitarbeiterin
Um Anmeldung bis zum 26.10. wird gebeten.
Downloads
- Entzogene Bilder. Die Sinaitheophanie zwischen Bilderverbot und Bilderstiftung (Ex 19-24 und Ex 32-34) (399 KByte)